Erfolgreicher Regenerationsprozess der SPD in Soest wird fortgesetzt.
Die Situation wirkt auf den ersten Blick paradox:
Das engagierte politische Wirken der SPD in Soest, als dem kreisweit größten Ortsverein, mit 32 aktiven Neumitgliedern in den letzten fünfzehn Monaten wird im Stadtrat durch eine auf 5 Mitglieder verkleinerte Stadtratsfraktion vertreten.
Trotz zahlreicher, teilweise kostspieliger Versuche über externe Mediatoren, persönliche Einzel- und Gruppengespräche, parteilicher Schiedsgerichtsverfahren sowie persönlicher Angebote von Partei- und Fraktionsvorstand konnte eine Verbesserung der Zusammenarbeit der bisher acht Fraktionsmitglieder nicht herbeigeführt werden. Die persönlichen Auseinandersetzungen hemmten die aktive Fraktionsarbeit sowie die Integration von aktiven und engagierten Genoss*innen zusehends. Selbst das finale Angebot des Fraktionsvorsitzenden Roland Maibaum, gemeinsam mit Armin Bunke und Benno Wollny das Ratsmandat unmittelbar zugunsten von unbelasteten Genoss*innen niederzulegen, wurde abgelehnt.
Was war passiert?
Kommunalwahlen 2020 als Zäsur
Die gemeinsame Analyse der Kommunalwahlergebnisse des damals neugewählten Ortsvereinsvorstandes und des Fraktionsvorstandes führte zur Einleitung eines Regenerationsprozesses. Schnell wuchs folgende Erkenntnis:
Eine Partei zukunftsfähig zu machen, bedeutet sie inhaltlich und personell neu aufzustellen, zuzuhören und Gespräche zu führen, Veränderungen mitzugestalten, mitzutragen oder zumindest zu ertragen.
Die politischen Ziele durften nicht mehr über die Vergabe von Posten und Funktionen an Wenige sondern vielmehr durch den engagierten, bürgernahen Einsatz von Vielen verfolgt werden.
Die steigende Zahl der Neumitglieder unterstrich und unterstreicht das große Interesse an der Umsetzung sozialdemokratischer Politik in Soest und bedingt neue Formen der Mitwirkungsmöglichkeiten. Die Neumitglieder dürfen sich nicht in der „Rolle des passiven Mitgliedes“ verlieren. Als aktive Mitdenker*innen können sie ihre Stärken einbringen und im verantwortungsvollen Miteinander voneinander lernen.
Im modernen „Mehrgenerationenhaus“ der SPD musste die Architektur so angepasst werden, dass sich für jeden genug Raum bietet, politisch wirksam für die Soester*innen zu agieren.
Gemeinschaftlich organisierte bürgernahe Projekte und großes politisches Engagement ersetzten persönliche Animositäten und Ämterhäufungen. Neumitglieder konnten als Sachkundige Bürger*innen für die Fraktion gewonnen werden und besetzen jetzt einen Stellvertreter*innenplatz in den Fachausschüssen. Der Wechsel des Fraktionsvorsitzes wird plangemäß zur Mitte der Legislaturperiode, innerhalb der nächsten zwei Monate, vollzogen. Wir bedauern, dass die drei Ratsmänner Armin Bunke, Bernd Michel und Benno Wollny nicht bereit sind, dem Regenerationsprozess der Ratsfraktion weiter zu folgen. Die Bedeutsamkeit der sozialdemokratischen Sachthemen in Kombination mit dem großen Entwicklungspotenzial der Partei bleibt dadurch jedoch unbeeinflusst.
Marcus Schiffer
Vorsitzender SPD Ortsverein Soest