Wenn die Tagesordnung es zulässt, verlässt die SPD im Kreistag ihren Sitzungssaal und sieht sich im Kreis um. In dieser Reihe „Fraktion vor Ort“ schrecken die Genossinnen und Genossen auch vor „anrüchigen“ Themen nicht zurück: Der Besuch des Kompostwerkes in Anröchte vor wenigen Tagen war nichts für empfindliche Nasen, gleichwohl ein Grund zur Zufriedenheit. Denn die Entsorgungswirtschaft Soest (ESG), eine Gesellschaft des Kreises, betreibt hier seit gut zwei Jahren eine zukunftsträchtige Anlage auf dem neuesten Stand der Technik.
Nach der Begrüßung durch ESG-Geschäftsführer Dirk Lönnecke führte Fachmann Martin Althoetmar die Fraktion durch die Anlage, die seit ihrer Modernisierung den wertvollen Bördekompost nicht mehr in einem offenen, sondern in einem geschlossenen System aufbereitet. „Es ist sehr interessant zu sehen, wie eines der modernsten Kompostwerke in Deutschland arbeitet“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Klespe. Ganz nebenbei leistet die Anlage in Anröchte einen Beitrag zum Klimaschutz, denn mit der Vergärung der Biomasse und Photovoltaik auf den Dachflächen produziert sie ihren gesamten Energiebedarf selbst.
Darüber freute sich besonders Hans-Werner Neumann, Vorsitzender des Umweltausschuss im Kreis Soest: „Ich war als Ausschussmitglied schon bei der Grundsteinlegung dabei und jetzt sehen wir, was das Engagement in der Kommunalpolitik vor Ort Gutes bewirken kann.“ Jährlich fallen im Kreis Soest rund 40.000 Tonnen Bioabfall an, davon werden Dreiviertel in Anröchte verarbeitet, der Rest in der Kompostierungsanlage in Werl. Die Anlage in Soest kompostiert lediglich den Grün- und Strauchschnitt, der dort angeliefert wird.