Stellen Sie sich vor: Sie wollen zum Bahnhof oder zum Arzt oder zu Freunden fahren, und rufen einfach per Handy-App einen Bus, wann immer Sie wollen und wo immer Sie hinmöchten – und der Bus kommt dann zur gewünschten Bushaltestelle und bringt Sie an Ihr gewünschtes Ziel.
Utopie? Ja, aber nicht mehr in Anröchte.
Seit dem 20. September kann jede(r) in Anröchte, ob im Zentralort oder in den Ortsteilen wie z.B. Mellrich, Altengeseke oder Klieve, per Telefon oder Handy-App einen Bus bestellen. der die Kundin oder den Kunden dann von der gewünschten Haltestelle zu einer beliebigen anderen im Gemeindegebiet fährt oder für den Anschluss an die Schnellbuslinie nach Lippstadt sorgt. Dieser durch das Land NRW geförderte Verkehrsversuch ist zunächst bis zum Sommer 2022 begrenzt.
Verkehrspolitiker aus der SPD-Kreistagsfraktion und der Anröchter Ratsfraktion haben dieses „On Demand“-System vor Ort besichtigt. Sachkundige Begleitung erhielten sie dabei von Sara Brunnert und Hauke Möller von der kreiseigenen Busgesellschaft RLG und von Gunnar Wolters aus der Kreisverwaltung.
Die Politiker waren beeindruckt von Leistungsumfang und Bedienungsfreundlichkeit des neuen Systems. Bestellung des Busses und Ticketbezahlung funktionierten problemlos, auch der jeweilige Standort des Busses war auf dem Handy zu sehen und natürlich war der Bus auch auf gehbehinderte Menschen eingerichtet.
„Wenn sich der Verkehr on Demand in Anröchte bewährt –und daran habe ich keinen Zweifel-, dann könnte das Anröchter System zum Vorbild für den öffentlichen Nahverkehr im gesamten ländlichen Raum werden“, so Prof. Werner Kirsch, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion und Wilfried Jäger, Anröchter Kreistagsmitglied ergänzt: „Es wird wichtig sein, möglichst bald darüber nachzudenken, wie wir den On-Demand-Service in Anröchte über den Sommer 2022 hinaus finanzieren und möglichst noch ausweiten können.“