Soests insektenfreundlichster Garten?

Bild: a.gewohn - soest

Ist nicht jeder Garten insektenfreundlich? Leider nein! Viele Gärten sind sehr gepflegt und hübsch anzuschauen, und gleichzeitig verhungern die Insekten dort. Denn auch wenn es noch so üppig und farbenprächtig blüht, können Insekten dort nicht leben. Es gibt in Deutschland über 550 Wildbienenarten – theoretisch. Denn knapp 40 davon gelten schon als ausgestorben und rund 200 sind stark gefährdet. Dies war im vergangenen Jahr Anlass für Edgar Fischer, unserem umweltpolitischen Sprecher im AUNK, die Stadtverwaltung aufzufordern einen Wettbewerb auszuloben, der die Soester Gärten auszeichnet, die besonders „insektenfreundlich“ sind.

Ende 2019 wurde der Wettbewerb dann im Ausschuss für Umwelt-, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz einstimmig beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt. So gelang es den Wettbewerb in diesem Jahr ungeachtet der Corona-Erschwernisse zum ersten Mal durchzuführen.

Preisvergabe in der Stadthalle

Am vergangenen Sonntag wurden unter allen 27 Teilnehmern „ Soests insektenfreundlichster Garten“ prämiert. Die Jury (Vertreter der Kleingartenvereine, der Bahnlandwirtschaft, des Imkervereins, der ABU, des BUND und des Obst- und Gartenbauvereins) hatte es nicht leicht und befand aber letztendlich, dass der Garten bei Familie Weitkamp diese Auszeichnung verdient.

An dieser Stelle möchten wir der Familie Weitkamp recht herzlich zum Gewinn des Wettbewerbs gratulieren. Letztendlich sind aber alle Teilnehmer Gewinner, weil sie aktiv dazu beitragen unsere Artenvielfalt zu bewahren.

Nebeneffekt für die Stadt Soest!

„Die Stadt Soest bekam eine Urkunde, dass dieser Wettbewerb ausgezeichnet wurde als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“. Damit wurde bescheinigt, dass dieser Wettbewerb einen „besonderen Beitrag leistet zur Erhaltung, nachhaltigen Nutzung oder Vermittlung der biologischen Vielfalt“. Das hat eine unabhängige Fachjury im Auftrag der deutschen UN-Dekade-Geschäftsstelle festgestellt.“ Quelle: Soester Anzeiger

Danke EDGAR!!! – Edgar Fischer, umweltpolitischer Sprecher der SPD im AUNK

 

Randnotiz:

Die Verwaltung hatte den Wettbewerb hervorragend vorbereitet und durchgeführt. Dennoch war in keiner der Veröffentlichungen im Umfeld des Wettbewerbs mehr die Rede von „Fischers Anliegen“. Es war eine Sache des Bürgermeisters geworden. Beim Pressetermin zur Vorstellung des Wettbewerbs im Frühjahr musste Benno Wollny (Vorsitzender des AUNK) selbst aktiv auf den eigentlichen Initiator hinweisen. Edgar Fischer wurde nicht erwähnt, auch nicht um einen Beitrag gebeten.

Am Sonntag verbot der Bürgermeister persönlich einen Redebeitrag Benno Wollnys zum Wettbewerb mit der Begründung, dass dies „seine“ Veranstaltung sei.

„Man gewinnt den Eindruck, dass Dr. Ruthemeyer alle Mittel einsetzt, um jede Veranstaltung bis zur Wahl für seine eigenen Zwecke zu nutzen. Leistungen, die aus dem Fachausschuss stammen, werden in die persönliche Leistungsbilanz umgebucht. Es ist höchst bedauerlich, dass das Amt des Bürgermeisters keinen Platz zu haben scheint für die Reden anderer und offensichtlich keine Rücksicht nimmt auf die Herkunft von Ideen.“, so Benno Wollny

Immerhin: Unsere Beharrlichkeit und unser Druck von außen führten dazu, dass Ruthemeyer in seiner Laudatio nun wenigstens Herkunft und Initiator des Antrages erwähnte. Immerhin.

 


Ausschnitt Soester Anzeiger 08.09.2020

Bild: Soester Anzeiger