Sechs Vorschläge für ein besseres Angebot an unseren Schulen

Soests Schulangebot ist vielfältig. Das ist gut so. Allerdings nehmen die Herausforderungen im Schulalltag zu. Es geht um Digitalisierung genauso wie um individuelle Förder- und Unterstützungsangebote. Wir stellen uns dafür die folgenden Lösungen vor.

1. Mehr Bewegungsangebote an Soester Schulen

Immer mehr Kinder verbringen viel Zeit am Handy, mit Computerspielen, in sozialen Netzwerken oder an der Playstation. Gerade in der Zeit des coronabedingten Lockdowns hat die durchschnittliche Nutzungsdauer von digitalen Endgeräten bei Kindern und Jugendlichen noch zu genommen. Darunter leidet auch die Bewegung der Kinder. Wir wollen daher mehr Angebote für Spiel und Bewegung in Kitas und die Schulen bringen. Dabei geht es um die Unterstützung zur Anschaffung von Spielgeräten genauso wie um Sportangebote, die über den normalen Sportunterricht hinausgehen – in Kooperation mit den örtlichen Sportvereinen und im Rahmen von Programmen des Landessportbundes NRW wie „NRW bewegt seine Kinder“.

2. Gesundheit fördern – auch an unseren Schulen

Wir wollen den Ganztag an unseren Soester Schulen weiter ausbauen, um Familien besser zu unterstützen und Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Zu einem guten Ganztagsangebot gehört auch ein gesundes Mittagessen für alle Schülerinnen und Schüler. Dieses müssen sich alle Kinder und Familien leisten können. Dazu gehört auch eine finanzielle Unterstützung im Rahmen von Leistungen des Bildungs- und Teilhabegesetzes. Zudem schlagen wir vor, in jeder Schule einen Ansprechpartner für Gesundheit zu benennen – eine Gesundheitsbeauftragte oder einen Gesundheitsbeauftragten, die oder der für Fragen rund um die Themen Ernährung, Bewegung und Gesundsein zur Verfügung steht.

3. Das Ziel vor Augen: Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler stärken

Junge Menschen wissen genau, was ihnen an Schule und Bildung Spaß macht und was nicht. Wenn sie aber die Schule verlassen, sind sie oft noch orientierungslos, wie der Start ins Berufsleben oder ins Studium gelingen soll und welche Berufsrichtung sie konkret ansteuern möchten. Zwar gibt es die Berufsberatung der Arbeitsagentur und es werden Praktika in den Schulen angeboten. Oft fehlt aber der konkrete Bezug zu Interessen und Neigungen. Wir wollen Schülerinnen und Schüler daher noch mehr Orientierung für ihr späteres Berufsleben geben. Dazu wollen wir die Beratungsangebote in den Schulen weiter ausbauen und mehr „Praxis“, z. B. in Form von Gesprächsrunden mit Berufspraktikern, anbieten.

4. Umweltschutz macht Schule

Umweltschutz geht uns alle an. Und es macht Sinn, dass junge Menschen frühzeitig mit Themen, die ihre und unser aller Zukunft betreffen, in Verbindung kommen. Nicht umsonst sind es insbesondere die jungen Menschen, die für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen. Wir können und sollten viel von ihnen lernen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehören daher auch in den Schulunterricht. Unser Ziel ist es, mit einem Projekt „Nachhaltige Schule“ den Umweltschutz in allen Soester Schulen stärker zu behandeln – am besten fächerübergreifend. So können wir das Umweltbewusstsein junger Menschen weiter fördern, wovon auch ihre Familien profitieren sollen.

5. Digitales Lernen an unseren Schulen fördern

Unterricht in unseren Soester Schulen soll digitaler werden. Dabei helfen soll u. a. der DigitalPakt Schule, mit dem die digitale Ausstattung in unseren Schulen mit Unterstützung von Fördergeldern des Bundes weiter ausgebaut werden soll. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass auch die Stadt hier stärker aktiv wird. Spätestens Corona hat gezeigt: Wir brauchen mehr digitale Endgeräte in den Schulen! Dafür wollen wir Mittel bereitstellen. Unser Ziel ist es, dass jedem Kind – unabhängig vom Einkommen der Eltern – das Lernen am Laptop oder Tablet ermöglicht wird. Wo diese fehlen, werden sie leihweise von der Stadt und den Schulen zur Verfügung gestellt.

6. Ansprechpartner vor Ort: Schulsozialarbeit stärken

Schülerinnen und Schüler brauchen bestmögliche Unterstützung, insbesondere in Konfliktsituationen, wenn ein vertrauensvoller Ansprechpartner gesucht wird oder sich Probleme im Schulalltag ergeben. Wir wollen die Schulsozialarbeit daher weiter stärken und ausbauen. Jede Schule in Soest soll mindestens eine halbe Vollzeitstelle Schulsozialarbeiter*in vorhalten. Dafür wollen wir die nötigen Mittel, die vom Land nicht gedeckt sind, als Stadt notfalls selbst in die Hand nehmen. Wir werden aber auch weiterhin für eine auskömmliche Finanzierung durch das Land streiten. Das sind uns unsere Schülerinnen und Schüler wert!

Schule in Soest noch besser machen!

Bildung ist mehr als Mathe, Englisch und Geschichte. Wir wollen den umfassenden Bildungsauftrag unserer Soester Schulen weiter stärken und zusätzliche Angebote in die Schulen bringen, die Kinder und Jugendliche in vielen Lebenslagen unterstützen sollen. Darüber hinaus gilt es, dort einzugreifen, wo die finanziellen Mittel in den Familien nicht ausreichen – z. B. im Rahmen des digitalen Lernens.

Symbolfoto Schule: Gorodenkoff – stock.adobe.com, die abgebildeten Personen dienen nur der Illustration