Ein gelungenes Projekt interkommunaler Zusammenarbeit zwischen Stadt Soest und Kreis Soest.
Eine Investition in die Zukunft!
Bekanntlich muss das Stadtarchiv sein Domizil, das „Haus Spiegel“, mitten in der Altstadt gelegen, aus Brandschutzgründen verlassen. Warum das Problem nicht gemeinschaftlich lösen, sagten sich der Stadtrat und der Kreistag, zumal auch die Villa Plange als Kreisarchiv dem Bedarf heutiger Zeit nicht mehr entspricht. So beschlossen 2015 beide politischen Gremien, einen gemeinsamen Standort zu suchen, um – ergänzt durch die Stadtarchäologie und die wissenschaftliche Stadtbibliothek – unter einem Dach zusammenzuarbeiten. Sie entschieden sich für die alte Landwirtschaftsschule an der Niederbergheimer Straße, die sich im Besitz des Kreises befindet, nahe am technischen Rathaus von Soest gelegen. Nach einer langen Planungszeit begann 2019 mit dem symbolischen ersten Spatenstich der Bau des gemeinsamen Kreis- und Stadtarchivs. Architektonisch war es eine Herausforderung, ein altes Gebäude aus dem 19. Jh. durch ein modernes, heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechendes Magazin zu ergänzen. Das ist den Architekten hervorragend gelungen.
Die Idee zum gemeinsamen Standort von Stadtarchiv und Kreisarchiv entstand schon sehr früh. Beide Archive können den Zuwachs von Archivgut der kommenden Jahre in ihren Magazinen nicht mehr unterbringen. Doch einen Standort zu finden erwies sich zunächst als schwierig. So ist dieser gemeinsame Neubau zum richtigen Zeitpunkt eine wichtige Investition in die Zukunft.
Bei ihrem Besichtigungstermin – zusammen mit Vertretern des Soester Kulturausschusses – war die Bürgermeisterkandidatin der SPD sehr angetan von der Bauentwicklung, insbesondere von der gelungenen Verbindung der alten ehrwürdigen Landwirtschaftsschule mit dem neuen Magazinanbau aus Corten-Stahl. Sie betonte: „Die Zeiten des Kirchturmdenkens müssen wir endgültig überwinden. Dieses Projekt kann als ein Vorbild einer guten kommunalen Zusammenarbeit dienen. Es ist beachtlich, welche Synergien zukünftig hinsichtlich gemeinsam zu nutzender Bereiche, wie z.B. der Lesesaal, möglich sind. Das dient den Bürgerinnen und Bürgern aus dem ganzen Kreis und macht Projekte bezahlbar.“
Der Kreis Soest ist Bauherr und die Stadt Soest mietet ihre Fläche an. Von insgesamt 3.600 qm nutzt der Kreis 52 und die Stadt 48 Prozent.
Fünf Jahre nach dem Beginn ist aus einer Planungsidee Realität geworden.
Foto: Bärbel Dittrich zusammen mit Lavinia Haupt, Bernd Michel und Inga Schubert-Hartmann vom Soester Kultur-Ausschuss vor dem neuen Zentraleingang des zukünftigen Stadt- und Kreiarchivs