Der Stadtentwicklungsausschuss hat bei seiner letzten Sitzung mit den mehrheitlichen Stimmen von CDU und BG beschlossen den Wall künftig effektvoll zu beleuchten. Es ist bereits vorab ein starkes Stück gewesen, dass die Verwaltung, trotz vorheriger anderer Abstimmung im StEA , den Wunsch der CDU nachgegeben und dieses Thema erneut in den StEA-Wallbeirat gebracht hat. Der nun gefasste Beschluss ist aus Sicht des Klima-und Naturschutzes betrachtet eine Katastrophe.
Wir hatten 2016 im StEA die Leerrohre in der Gräfte nicht verhindern können, aber die „volle Beleuchtung“ glaubten wir seinerzeit verhindert zu haben. Der Kompromiss war – die Walldurchgänge zu beleuchten und auch nur der der Weg sollte angestrahlt werden. Die Beleuchtung der Gräfte hatten wir zum Schutz der Insekten, Tiere und auch Bäume im StEA abgelehnt. Nun haben sich CDU und BG im StEA durchsetzten könne die Gräfte- und Wallanlage Nachts zu beleuchten . Selbst vor den Großen Bäumen im Rosengarten soll in Zukunft keine Rücksicht genommen werden.
Rückblick 2016:
Mit Stimmen der CDU hatte der Stadtentwicklungsausschuss am 5. Juli 2016 beschlossen „… Die konkrete Ausführung der Beleuchtung ist in der späteren Ausführungsplanung zu hinterfragen“.
Grundlage dieses Beschlusses war und ist die Erkenntnis, dass es in der Stadt Ruheräume für Menschen und Tiere in der Nacht geben muss (Einhalt der „Lichtverschmutzung“). Man kann heute weltweit beobachten das LEDs mehr und mehr unkritisch verwendet werden. Wir haben gerade einen Technologiesprung zu energiesparsamer Beleuchtung, der aber oft nicht genutzt wird, um nachhaltiger zu beleuchten, sondern mit gegenteiliger Auswirkung: Es wird mehr mehr beleuchtet.
Schon in früheren Diskussion war Einigkeit darüber, dass Fußgänger in der Dunkelheit die parallel laufenden Wallstraßen benutzen können. Dies dient gerade der Sicherheit für Jogger, Hundebesitzer und Kinder. Hinter dem Antrag der CDU vermutete wir das Ziel, die Gesamtbeleuchtung der Gräfte scheibchenweise zu erreichen. Eine Beleuchtung der Gräften außerhalb der Querachsen lehnte unsere Fraktion. Staatliche Fördermittel und Mittel der Stadt dürften dafür nicht eingesetzt werden.
Neuer Versuch 2020…
Jetzt also der erneute Versuch die Wallanlagen lichttechnisch in Szene zu setzen. Die Soester Stadtverwaltung hat in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses (StEA) am 12.02. ihre Pläne von einer Beleuchtung des Walls und der Gräfte vorgestellt und um Zustimmung gebeten. Die sinngemäße, fadenscheinige Begründung:
„… dass der Rat entscheiden möge den Wall zu beleuchten…, damit Radfahrer dort durchfahren und Kinder abends mit ihrem Smartphone schöne Bilder machen können. Zudem würden noch mehr Touristen Soest und besonders die Wallanlage besuchen.“
Die Position im Ausschuss:
Hans Olmer hat die ablehnende Haltung der SPD vorgebracht und diese auch hinreichend begründet (siehe auch Beitrag vom 03.04.2019). Die BAKS (BehindertenArbeitsgemeinschaft Kreis Soest) forderte eine Beleuchtung, damit Rollstuhlfahrer und Menschen mit Seheinschränkungen sicher von A nach B kommen. Ansonsten fordert sie aber eine Schließung der Gräfte bei Dunkelheit. Willy Fischer von der So! – Partei vergleicht das Konzept gar mit der Beleuchtung der Kirmes, weil daraus genau so ein Event gemacht werden würde. Die CDU und BG stimmen dem Lichtkonzept zu.
Bleibt noch der Stadtrat …