Endlich ausreichend preiswerten Wohnraum für Soest schaffen !

Bild: Alfred Gewohn

Dass die Grundstücks- und Wohnungspreise in Soest in den vergangenen Jahren so enorm gestiegen sind, ist nicht nur der Attraktivität unserer Kreisstadt zu verdanken. Die enorme Preissteigerung ist zugleich ein echter Skandal und das Ergebnis verfehlter Wohnpolitik des Bürgermeisters und seiner Ratsmehrheit!

An allen Ecken fehlt es an preiswertem Wohnraum. Es reicht eben nicht, sich auf die Kräfte des Marktes zu verlassen und Investoren ‚einfach mal bauen zu lassen‘. Insbesondere dann nicht, wenn die dafür gegründete städtische Wohnungsbaugesellschaft immer noch nicht zum Zuge beim Neubau von gefördertem Wohnraum gekommen ist. Vorgelegte Wirtschaftspläne wurden dank der konservativen Ratsmehrheit immer wieder vertagt.

Wir brauchen endlich klare Vorgaben für sozialen Wohnraum in Neubaugebieten – egal wie klein oder groß sie sind. Diese müssen festgeschrieben und erfüllt werden. Soest darf nicht zur Stadt der Reichen werden! Jeder, der hier wohnen möchte, muss sich dies auch leisten können. Debatten über mögliche Konzentrationen sozialen Wohnraums in Gebieten sind dabei nur Scheindebatten, die die CDU dazu nutzt, um auch weiterhin klare Vorgaben für Investoren zu vermeiden. Außerdem sind sie ein Zeugnis verbaler Stigmatisierung von wohnungssuchenden Bürgerinnen und Bürgern – absolut daneben!

Es gilt daher, den Bau von gefördertem Wohnraum durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft und gewissenhafte Baugenossenschaften zügig voranzutreiben und dafür entsprechende Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Im Sinne einer Entlastung des städtischen Haushalts wäre es gut, wenn hierfür in Zukunft auch Mittel aus der von der Bundes-SPD geforderten Steuer auf Bodenwertzuwachs genutzt werden könnten. Es gilt aber auch, Quoten für geförderten Wohnraum auf neuen Wohnflächen, die durch private Investoren bebaut werden sollen, festzulegen. Diese dürfen dann auch nicht mehr verhandelbar sein. Dabei geht es nicht um fünf oder zehn Prozent, sondern um mindestens zwanzig Prozent einer Fläche. Viele Kommunen sind bereits zu einer solchen konsequenten Boden- und Wohnpolitik übergegangen. Soest muss das auch schaffen!

Sandra Wulf
Vorsitzende des SPD Ortsverein Soest