Klares Nein der SPD!
„Fast drei Viertel aller Tierarten in Deutschland sind Insekten, darunter Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, Ameisen und Fliegen. Sowohl die Gesamtmenge der Insekten als auch die Vielfalt der Insektenarten in Deutschland sind stark zurückgegangen. Dies belegen die Roten Listen und zahlreiche wissenschaftliche Studien. Insekten sind integraler Teil der biologischen Vielfalt und spielen in unseren Ökosystemen eine wichtige Rolle. Viele Insektenarten erbringen elementare Ökosystemleistungen…“ so steht es im Eckpunktepapier zum Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung. Den Punkt „Lichtverschmutzung eindämmen hat das Aktionsprogramm der Bundesregierung zum Insektenschutz, das im Juni 2018 beschlossen wurde, neben anderen Maßnahmen wie verringerter Pestizid-Einsatz und Stärkung von Naturschutzgebieten darin aufgenommen.
Forscher sprechen von der Wirkung eines Staubsaugers, wenn Insekten aus ihrem eigentlichen Lebensumfeld, also von da, wo sie hingehören, quasi „weggesogen“ werden. Geblendet, desorientiert und irgendwann völlig erschöpft sterben sie, angezogen, angesogen vom Laternenlicht und werden gefressen. Letztendlich gibt es auch Lebewesen, die von dem Licht profitieren: Spinnen. Sie bauen dort in großer Dichte ihre Netze und profitieren von den desorientierten Insekten „wie an einem Buffet.“ In den ursprünglichen Habitaten der Insekten dagegen fehlen sie.

Wie viele Insekten tatsächlich im Lichtermeer sterben, wissen die Forscher noch nicht. Lichtverschmutzung und Lichtquellen sind allerdings ein bisher vernachlässigter Grund für das Insektensterben.
Mit Verwunderung nimmt daher die SPD Fraktion in Soest zur Kenntnis, dass die CDU nun von dem gemeinsamen Beschluss zur Beleuchtung der Gräften abrückt. Mit Stimmen der CDU hatte der Stadtentwicklungsausschuss am 5. Juli 2016 beschlossen:
„Der Stadtentwicklungsausschuss spricht sich einstimmig für die Beleuchtung der Querachsen bei gleichzeitiger Schaffung der technischen Voraussetzungen für eine Beleuchtung der Gräften aus. Die konkrete Ausführung der Beleuchtung ist in der späteren Ausführungsplanung zu hinterfragen“.
Grundlage dieses Beschlusses war und ist die Erkenntnis, dass es in der Stadt Ruheräume für Menschen und Tiere in der Nacht geben muss (Einhalt der „Lichtverschmutzung“). Die CDU – Idee von sogenannten Positionsleuchten ist nicht überzeugend. Man kann heute weltweit beobachten das LEDs mehr und mehr unkritisch verwendet. Wir haben gerade einen Technologiesprung zu energiesparsamer Beleuchtung der aber oft nicht genutzt, um nachhaltiger zu beleuchten, sondern es wird gegenteilig mehr beleuchtet.
Dirk Bruns, SPD Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss meint dazu: „Schon in der früheren Diskussion war Einigkeit, dass Fußgänger in der Dunkelheit die parallel laufenden Wallstraßen benutzen können. Dies dient gerade der Sicherheit für Jogger, Hundebesitzer und Kinder. Hinter dem Antrag der CDU steht hoffentlich nicht das Ziel, die Gesamtbeleuchtung der Gräfte scheibchenweise zu erreichen. Eine Beleuchtung der Gräften außerhalb der Querachsen lehnt die SPD ab, staatliche Fördermittel und Mittel der Stadt dürfen dafür nicht eingesetzt werden.“